Die Kopfgelenktherapie ist ein hoch wirksames, nicht-invasives Therapieverfahren, das in den Jahren 2008 bis 2011 im Rahmen einer medizinischen Kooperationsgemeinschaft entwickelt und erprobt wurde. In ihrem Kernstück besteht sie in der Umlagerung des linken hinteren Digastricus-Muskelbauches vor die Kopfgelenke, womit die asymmetrische, wahrscheinlich evolutionsbiologisch bedingte in die symmetrische, therapeutisch gewollte Digastricus-Muskelführung um die Kopfgelenke gewandelt wird. Die Kopfgelenktherapie hatte bei unterschiedlichen Symptomatiken sofortige und langfristige Besserungen des Gesundheitszustands bewirkt: Bei Erwachsenen konnten bezüglich Beschleunigungsverletzungen, Nackenschmerzen und Kopfschmerzen vom Spannungstyp deutliche Erfolge gezeitigt werden. Desweiteren waren Skoliose, Tubenventilationsstörung, Kieferschmerzen und Zähneknirschen als Verwringungssymptome positiv beeinflussbar. Migräne, Schwindel, Tinnitus als Erkrankungen mit vaskulärer Komponente waren ebenfalls kopfgelenktherapeutisch angehbar; ebenso seltene Syndrome wie Clusterkopfschmerz, paroxysmale Hemicranie und Trigeminusneuralgie. Besserungen konnten bei Kindern bezüglich frühkindlicher Symmetriestörung, Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, juveniler Skoliose und chronischem Schiefhals beobachtet werden. Hypothetisch wird angenommen, dass die asymmetrische Digastricus-Muskelführung Verwringung des Achsenskeletts und Minderung der Durchblutung über die Wirbelarterien hervorruft und dass die Symmetrisierung der Digastricus-Muskelführung entsprechend Entwringung des Achsenskeletts und Erhöhung der Wirbelarterien-Durchblutung bewirkt. Bei entsprechender Veranlagung könnte die asymmetrische Digastricus-Muskelführung eine gemeinsame Mitursache der genannten Symptomatiken sein. Zur Überprüfung der postulierten Annahmen steht weitere klinische Forschung an.