Am 27./28.09.2014 hat in Kassel ein Treffen stattgefunden – in ausgesprochen angenehmen Räumlichkeiten inmitten des schön gelegenen Stadtteils 'Vorderer Westen'. Wir waren ein Dutzend Teilnehmer, bunt gemischt aus unterschiedlichen Gegenden Deutschlands und aus ganz verschiedenen Fachrichtungen (Allgemeinmedizin, Orthopädie, Zahnmedizin, Psychologie, Naturheilverfahren, Physiotherapie). Bei guter Stimmung und offener Arbeitsatmosphäre fanden sehr interessante Vorträge, Gespräche und praktische Übungen statt. Außerdem kamen neue Kontakte und Vernetzungen zustande. Alles in allem haben die Teilnehmer eine wirklich gelungene Tagung erlebt, von der sicherlich jeder profitiert hat.
Nach einem ersten Kennenlernen, Austausch und Untersuchungsübungen am Samstagnachmittag hörten wir am Sonntag den Vortrag von Robert Picard über die Anthropologischen Grundlagen der Kopfgelenktherapie und einen Beitrag von Nicolás Stamer über das Kiefergelenk aus Sicht der Neuraltherapie. Danach wurde die Kopfgelenktherapie in ihrer aktuellen Version geübt.
Der angehende Kopfgelenktherapeut bedarf einer Ausbildung, um feststellen zu können, ob eine durchschnittliche, kompensierte Kopfgelenkasymmetrie vorliegt, die prophylaktisch behoben werden könnte, oder ob es sich um eine dekompensierte Kopfgelenkasymmetrie handelt, die nach ihrer Behebung einer engmaschigen therapeutischen Begleitung bedarf. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, die weder interpretiert noch aufgefangen werden können. Therapeutische Kompetenz sollte vorliegen, bevor nach der Methode gearbeitet wird
Als komplexes medizinisch-psychologisches Verfahren eignet sich die Kopfgelenktherapie sowohl als prophylaktische Maßnahme gegen Skoliosierung des Achsenskeletts und Durchblutungstörungen am cranio-cervikalen Übergang wie auch als therapeutische Maßnahme bei Symptomatiken, die die dekompensierte Kopfgelenkasymmetrie als Mitursache haben.
Der angehende Kopfgelenktherapeut darf die Zuversicht zum Ausdruck bringen, dass der jeweilige krankhafte Zustand durch die Kopfgelenktherapie einer Besserung zugeführt wird. Übergreifendes Prinzip ist therapeutische Autonomie: Der Patient sollte die Kopfgelenktherapie voll informiert und im Bewusstsein ihrer großen gesundheitlichen Bedeutung begehen.
Für Therapieausbildungen wenden Sie sich bitte an Dr. med. Gabriele Hauenstein.