Kopfgelenktherapie nach Picard
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Kopfgelenktherapie der Skoliose

Frau im mittleren Alter mit linkskonvexer Lumbal- und rechtskonvexer Thorakalskoliose. Man erkennt, dass der auf der Höhe des 12. Brustwirbels/1. Lendenwirbels ansetzende Musculus iliocostalis lumborum auf der rechten Seite stärker zieht als auf der linken Seite, was die starke Krümmung der Lendenwirbelsäule nach rechts mitbewirkt. Der stärkere rechtseitige Zug bewirkt auch, dass sich die Querfortsätze der Brustwirbelsäule nach außen drehen, was zum rechtsseitigen Rippenbuckel führt. Die auf der linken Seite nach innen gedrehten Querfortsätze führen zu einer Vorwölbung des vorderen linken Brustkorbs.
Schriftliche Äußerung der Skoliosepatientin eine Woche nach Therapie

Die Skoliose, die jeder Mensch unterschwellig hat, ist wahrscheinlich Kopfgelenkasymmetrie bedingt. In extremen Fällen führt sie zu ausgeprägten Deformierungen der Wirbelsäule und des Brustkorbes. Eine Skoliose verläuft im Kindes- und Jugendlichenalter bezüglich der Schmerzen meist inapparent, kann aber im Erwachsenenalter sehr starke Schmerzen verursachen.

Die eigentliche Ursache der Skoliose des Erwachsenen ist die Kopfgelenkasymmetrie im Verbund mit zyklusbedingten Muskeltonusminderungen (vgl. Juvenile Skoliose). Es beginnt meist im Jugendalter oder manchmal schon während der Kindheit damit, dass sich am rechten Beckenkamm viel mehr Muskulatur aufbaut als am linken; der Musculus iliocostalis lumborum hat einen sehr unbarmherzigen Hypertonus, der die morphologische Ausgestaltung der Skoliose mitbedingt.


(1) Die am 9.5.10 therapierte Patientin (*1971), die seit Jahren unter Schmerzen gelitten hatte und bei der zuletzt ein Skoliosegrad nach Cobb von 36,5° gemessen worden war, verlautbarte unmittelbar nach der Digastricus-Muskelumlagerung folgendes:

Also es hat einmal knack gemacht, aber nur auf der rechten Seite. Ja, also jetzt ehrlich gesagt, im Moment... es kribbelt ein bißchen... (lacht auf, probiert zweimal die waagrechte Drehung nach rechts und links aus) Es knirscht ein bißchen,...  ja, es geht leicht...ja, definitiv (meint die Kopfbeweglichkeit).

Der abschließende, mündliche Kommentar nach Kopfgelenktherapie war:

Ich fühl mich total gut, ich fühl mich locker, keine Schmerzen, es zuckt nirgendwo,... ich fühl mich irgendwo befreit.

Am 15.5.10 rekapitulierte sie die erste Woche mündlich in folgender Weise:

Die Behandlung ist eine Woche her, ich fühl mich supergut, ich bin nahezu schmerzfrei, ich schlaf nachts, ich benötige morgens einen Wecker, um wach zu werden, ich kann mich bewegen, es ist einfach toll...

Schriftlich (siehe Abbildung) kommentierte sie an jenem Tag folgendes:

  • Asymmetriegefühl war zwei Tage stark vorhanden. Das rechte Bein erschien länger.
  • Ich kann viel besser schlafen. Benötige morgens einen Wecker. Werde nicht von Schmerzen wach.
  • Ein vor der Behandlung festgestellter Tennisarm ist nahezu verheilt.
  • Schmerzen in der rechten Hüfte nicht mehr vorhanden. Vor Behandlung konnte ich teilweise den Druck des Gürtels vor Schmerzen nicht ertragen.
  • Ich bin viel beweglicher.

Am 18.6.10 berichtete die Patientin gruppenöffentlich, dass sie seit einem Monat jegliche Schmerzmittel abgesetzt habe und es ihr insgesamt prima gehe.

Nachdem acht Monate später eine weitere Aufnahme gemacht wurde, wurden jegliche skoliosespezifische therapeutische Maßnahmen ausgesetzt.

Der langjährig behandelnde Physiotherapeut bemerkte folgendes:

In der Bauchlage ist die Skoliose stärker aufgedreht, die Muskulatur ist fühlbar weicher wie vor der Kopfgelenktherapie. Es hat sich also auch in dem Bereich einiges getan. Ich behandle die Patientin inzwischen sieben Jahre mit Massage und Krankengymnastik kombiniert. Das hat zwar ein bißchen geholfen, aber eben nicht endgültig für die Schmerzen, da hat die Patientin einige sehr schwere Jahre gehabt. Es besteht ein Skoliosewinkel von 36,5 Grad. Ich bin nun gespannt auf die nächste Messung, da haben wir dann einen offiziellen Wert, da bin ich wirklich drauf gespannt.

Der Organismus hat auf neurologischer Ebene einen Anpassungsprozess an die Symmetrisierung des Achsenskeletts geleistet. Die bessere Versorgung des Schlafzentrums über die Wirbelarterien und die Entwringung der Wirbelsäule führten zu besserem Schlaf und erhöhter Beweglichkeit. Die Kopfgelenktherapie sollte bei dieser Patientin - ex iuvantibus: weil es geholfen hat -  als ursächlich symptombehebend angesehen werden, eben weil die skoliosespezifische Schmerzsymptomatik ab Therapiezeitpunkt aufgehört hatte.


(2) Patientin (* 1971) wurde am 8.5.2011 behandelt. Sie berichtete von einer juvenilen Skoliose, die im jungen Erwachsenenalter zu erheblichen gesundheitichen Einschränkungen geführt hatte. Die Auswirkungen des Therapievorgangs auf ihre Befindlichkeit kommentierte sie folgendermaßen:

Ich fühle mich gerade, ich fühle mich von alleine schon gerade, ja, ich habe keine Schwierigkeiten, gerade mich hinzustellen, glaube ich. Ich hatte ja immer gesagt, ich fühle mich wie ein Korkenzieher. Das Korkenziehergefühl, das habe ich jetzt im Moment nicht. 

Dieses Korkenziehergefühl ist vielsagend, weil es den Verwringungsimpuls bezeichnet, den die Kopfgelenkasymmetrie oder vielmehr den Zug des linken hinteren Digastricus-Muskelbauchs nach vorne (ventral) und oben (parietal) ausübt. In der Tat erfährt dadurch das Achsenskelett (Wirbelsäule, Kiefergelenk und Kopf) eine Verdrehung nach oben rechts: Im Gegensatz zum Korkenzieher, der die meiste Zeit in der Schublade liegt, ist die Kopfgelenkasymmetrie lebenslang wirksam und bewirkt einen Entwicklungsimpuls, der morphologisch, ab der zartesten Kindheit, das Körperwachstum bestimmen kann. Die Tatsache, dass die Patientin ab Therapiezeitpunkt bestätigt, ihre Aufrichtung sei nun anstrengungslos möglich und das Verwringungsgefühl abhanden gekommen, ist beweisführend: Die Digastricus-Muskelumlagerung stoppt die Skolioseentwicklung. Je früher im Leben dies passiert, desto weniger Schaden konnte jene anrichten; im Erwachsenenalter kann damit zwar in morphologischer Hinsicht nicht viel bewirkt werden, aber wenigstens in funktionaler Hinsicht kann erreicht werden, dass die Schmerzen abnehmen. Der Behandlungsverlauf der Patientin ist in der Hinsicht ermutigend. Eine Befragung vom 29.6.2012 ergab folgendes Sachverhalte: 

Die Patientin berichtet, sie habe nach der Behandlung gemerkt, dass sie eine bessere Körperbeherrschung und Körperhaltung errungen habe. Insbesondere seien ihr eine automatisch auftretende lordotische Stellung von Hals- und Lendenwirbelsäule sowie Unterkiefer-Rückhaltung aufgefallen. Die juvenile Skolioseentwicklung war von erfolglosen Therapiebemühungen begleitet. Damals hatte sie eine Innenfußstellung und ging so unsicher, dass sie sich oft anschlug und viele Hämatome bekam. Ein Zahnersatz im jungen Erwachsenenalter hatte die fatale Folge, dass durch anhaltenden Bruxismus verursachte Kompressionsschmerzen zu vielen Zahnextraktionen führten, was zu dem von ihr treffend bezeichneten 'Korkenziehergefühl' führte: Der Zahnersatz hatte eine gallopierende Skolioseentwicklung angestoßen. Später war unwillkürlich eine erneute Umlagerung des hinteren Digastricus-Muskelbauchs in den asymmetrischen Zustand erfolgt, was u.a. Schluckstörungen und Mißempfindungen im rechten Fuß zur Folge hatte. Die Symptome waren nach der Selbstbehandlung - erneute Digastricus-Muskelumlagerung - wie weg geblasen. Inzwischen wisse sie genau, wann der Digastricus-Muskel wieder in die ungünstige Lage kommen möchte und beuge dem mit sicherem Gefühl vor. Insgesamt gehe es ihr gut, die Nacken- und obere Halsmuskulatur sei erstarkt, aber in den unteren Wirbelsäulenbereichen sei ein Anpassungsprozess an die neue, symmetrische Körperhaltung noch nicht abgeschlossen. Ein ständiger Schmerzpunkt im linken Beckenbereich sei behandlungsbedürftig, aber an manchen Tagen bleibe diese Symptomatik unauffällig. Sehr bestürzt sei die Patientin von einer Entwicklung zu einem Hohlfuß ausschließlich auf der linken Seite. Im gesamten linken Bein seien große Spannungen lokalisiert. Sie vermutet als Grund dieser Beschwerden, dass ihre linke Körperhälfte insgesamt muskulär noch zu schwach ausgestaltet sei und wegen der symmetrischen Körperhaltung zu stark beansprucht werde. Eine spiegelbildlich ausgestattete Muskulatur zu erreichen, sei ein langwieriger Prozess. Sie sei aber trotzdem optimistisch, sehr leistungsfähig und habe ein gutes Körpergefühl. 


(3) Patientin (* 1975) wurde am 19.3.2011 behandelt. Sie berichtete von einer juvenilen Skoliose seit dem 14. Lebensjahr. Bis zum 19. Lebensjahr sei ihr kontinuierlich aus dem Grunde Krankengymnastik verordnet worden. Sie habe danach als langfristiges Therapeutikum Yoga ausgeübt; dies auch während zweier Schwangerschaften (1995 und 1999). Im Oktober 2007 habe sie starke skoliosespezifische Beschwerden/Schmerzen gehabt. Zwar sei die Rückenmuskulatur zum Behandlungszeitpunkt kräftig, aber sie merke doch, dass der Kopf-Hals-Übergang gesundheitliche Beschwerden verursache. Sie leide derzeit unter einem pulsiernden Rauschen im Kopf und habe öfters Nasennebenhöhlen-Entzündungen. Nach der Therapie war die Patientin in hohem Maße emotional aufgewühlt. Sie wurde gebeten, sich zurück zu ziehen und ihre Eindrücke und Gefühle aufzuschreiben. Bezüglich des Therapieerfolges schrieb sie:

Die Muskulatur ist weich, der Stand gerade, die 'Nase läuft', Gefühle kommen hoch! Aber es ist ein befreiendes, leichtes Gefühl.

Interpretiert bedeutet dies, dass trotz ihrer kontinuierlichen, therapeutisch erfolgreichen Maßnahme (Yoga), ein bestimmtes skoliosespezifisches Beschwerdebild weiter bestanden hatte: Das pulsierende Rauschen im Kopfgelenkbereich deutet auf eine gestörte Perfusion (Blut und Lymphe) zum Kopfe hin; die chronische Sinusitis weist ebenfalls auf Perfusionsstörungen im Kopf-/Halsbereich hin, die aufgrund von Stagnation entzündliche Prozesse zur Folge hatten. Die Therapie hatte für die Patientin in überraschender Weise und deutlich wahrnehmbar das Problem im oberen Nackenbereich, unter dem sie bewusst gelitten hatte, gelöst. Trotz lebenslangen Bemühens um ihre eigene Gesundheit und großer Kenntnisse hatte sie das Problem am Kopf-Hals-Übergang selbst nicht weg therapieren können. Die Digastricus-Muskelumlagerung eliminierte ihr Problem. Das verursachte bei der Patientin nicht nur geradewegs Erleichterung, sondern auch Enttäuschung, nicht selbst darauf gekommen zu sein (Einbruch des Selbstwertgefühls), und möglicherweise auch Zorn gegenüber der Gesellschaft, dass diese ihr die Kenntnis der Kopfgelenkasymmetrie und die einfache Therapierbarkeit derselben seit ihrer Jugend vorenthalten hatte: Großes Leid wäre ihr erspart geblieben. Das emotionale Aufgewühlt-Sein deutet auf jene ambivalente Gefühlslage hin (Zorn/Aufgebrachtsein versus Erleichterung/Dankbarkeit). 

Linkes Bild: Oben: "Pulsierendes Rauschen, Stirnhöhlenvereiterung, Skoliose." Darunter: Die Rechtseinschränkung der horizontalen Drehung ist charakteristisch, sie löst sich aufgrund der Digastricus-Muskelumlagerung auf. Unten: "Seit dem 14. Lebensjahr habe ich eine Skoliose." Rechtes Bild: "Die Rückenmsukulatur ist gut aufgebaut, aber im Kopfgelenk ist es noch nicht 'ok'! Ein pulsierndes Rauschen im Kopf und öfters eine Nasennebenhöhlenenzündung belasten mich. Am 19.3. fand nun eine Kopfgelenktherapie statt. Die Muskulatur ist weich, der Stand gerade, die 'Nase läuft', Gefühle kommen hoch!"