Kopfgelenktherapie nach Picard
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Lesch-Nyhan-Syndrom

Das Lesch-Nyhan-Syndrom ist eine über mütterliche Gene vererbte Harnsäurestoffwechselstörung, die neben sonst beobachteten Symptomen wie Choreoathetose (hyperkinetische Bewegungsmuster), Spastik, Neigung zu Gichtanfällen auch zu einer betonten Muskelhypotonie führt. Letztere erscheint von Bedeutung, weil sie die Erklärung dazu liefert, dass die Kopfgelenkasymmetrie bereits im frühesten Lebensalter nicht kompensiert werden kann, so dass es zu erheblichen Durchblutungs- und Innervationsstörungen kommt, die bisher alleinig auf das Lesch-Nyhan-Syndrom zurückgeführt wurden. Wahrscheinlich trägt aber die aufgrund von Muskelhypotonie dekompensierte Kopfgelenkasymmetrie zum Gesamtbild des Syndroms bedeutend bei. Beweis führend ist, dass bei einem betroffenen Erwachsenen und einem mit ihm verwandten Jugendlichen ein Teil der spezifischen Symptomatik gleich nach Therapie wesentlich herab gemildert wurde:


(1) Beim männlichen Erwachsenen (* 1965) erfolgte die Therapie am 16.5.2010; danach verlautbarte er folgendes: 

Viel, viel leichter wie vorher, das Aufstehen geht auch besser, viel besser, das Laufen geht auch viel besser, der Kopf fühlt sich beim Drehen leichter an. 

Vier Wochen später (20.6.10) berichtete er, dass ihm vor allem das Aufstehen leichter falle: Konnte er vor Therapie erst nach ca. dreimaligem Versuch aus dem Sitzen zum Stehen kommen, kann er das nach Therapie sofort. Schriftlich legte er folgendes nieder: 

Mir geht es viel besser als vorher. Anfangs hatte ich noch Kopfschmerzen, aber jetzt nicht mehr. Die Verspannung hat sich gelöst. Meine Kopfbewegung hat sich um ein Deutliches verbessert. Das Aufstehen ist auch deutlich besser geworden. Das Laufen geht auch besser. 


(2) Der am 9.5.10 behandelte Jugendliche (*1995), verlautbarte eine Woche nach Therapie folgendes: 

Ich habe jetzt bemerkt, wenn man schreibt, kann man viel entspannter schreiben. 

Die Schriftproben vor und nach Therapie in gleicher Situation in der Schule geschrieben sind Beweis führend: Am stark verbesserten und ruhigeren Schriftbild wird deutlich, dass die hyperkinetischen Ausgleichsbewegungen geringer geworden sind und sich die Feinmotorik verbessert hat. Die Eltern bestätigten, dass er im Sitzen ruhiger wirke. Am 20.6.10 – nach ca. sechs Wochen – schrieb er in aller Sorgfalt Beobachtungen auf, die er an sich selbst gemacht hatte und die seine Eltern bestätigen konnten:

Oben links: Schriftprobe aus dem Unterricht vor Therapie; oben rechts: Schriftprobe aus dem Unterricht nach Therapie. Unten: Schriftlich niedergelegte Selbstbeobachtungen

Mein Fahrradfahren ist viel besser geworden. Mein Hinken hat sich stark gelegt. Meine Schrift hat sich immer noch ein bißchen verbessert. Ohne Brille kann ich jetzt genau so gut sehen. 

Dass die Brille inzwischen verzichtbar sei, war eine Überraschung für alle Anwesenden. Das könnte bedeuten, dass die optimierte Hämodynamik den Visus verbessert hat. Der außerdem berichtete Rückgang der sonst für dieses Beschwerdebild charakteristischen, in diesem Alter sehr häufigen Stürze deutet auf die orthopädische Wirkung der Therapiemaßnahme hin.


Aus diesen Ergebnissen kann man schließen, dass die Kopfgelenktherapie beim Lesch-Nyhan-Syndrom ad hoc und langfristig Verbesserungen des Allgemeinzustands zeitigen kann. Das hängt wahrscheinlich wie gesagt damit zusammen, dass die Muskelhypotonie, die mit dem Lesch-Nyhan-Syndrom einhergeht, die Effekte der Kopfgelenkasymmetrie (Verwringung des Achsenskeletts, Minderung der Durchblutung und des Lympfflusses am craniozervikalen Übergang, Innervationsstörungen) ihrerseits verstärkt im Sinne einer Interaktionswirkung oder vielmehr erhöhten Summationswirkung zweier Einflussgrößen. Es ist denkbar, dass jene Summationswirkung möglicherweise auch beim Down-Syndrom und anderen Syndromen erfolgt, bei denen ebenfalls  von einer Muskelschwäche am Kopf-Hals-Übergang ausgegangen werden kann. Das kopfgelenktherapeutische Potential ist erheblich.