Kopfgelenktherapie nach Picard
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Palpationsbefund der Kopfgelenktherapie

Zwei Männer. Auf der linken Seite liegen die Kopfgelenke (Mittelfinger, unten) vor Therapie (grau), im Verhältnis zur Warzenfortsatzspitze (Zeigefinger, oben) weit vorne, nach Therapie (sepia) rücken diese nach hinten. Auf der rechten Seite rücken die Kopfgelenke durch die Therapie nach vorn. Diese Symmetrisierung erfolgt regelhaft, nachdem der Digastricus verlagert wurde.

Vor Therapie liegen die linken Kopfgelenke (C1, C2) bei nicht kopfgelenktherapierten Personen vorne gemessen an der Spitze des Warzenfortsatzes. Die Beweglichkeit von Atlas und Axis ist stark eingeschränkt. Eine hohe Druck- und Schmerzempfindlichkeit ist festzustellen, wenn man linksseitig die Position des Axisfortsatzes prüft. 

Dieser Zustand tauscht sich gegen einen elastisch und symmetrisch zwischen den Warzenfortsätzen schwingenden Atlas und Axis ein, die linksseitig gegenüber dem Vorzustand nach hinten gegangen und überhaupt nicht mehr druckempfindlich sind. Der Axis nimmt seine Position direkt unter den Warzenfortsatzspitzen ein, der Atlas ist dann leicht hinter den Warzenfortsatzspitzen zu spüren.

Nach einer auf die Digastricus-Muskelumlagerung folgenden, sanften vibratorischen Einwirkung auf die kurze Nackenmuskulatur und die Muskulatur des oberen Schultergürtels finden die Kopfgelenke (C1, C2) noch besser ihren Platz nach Maßgabe der symmetrisch angelegten kurzen Nackenmuskulatur. Die Umstimmung der Muskulatur führt zum Phänomen, dass sich der Axis gleichsam wie ein Weberschiffchen hin und her schwingen lässt. Auch der palpatorische Zugang zum Atlas ist dann erleichtert, weil der Tonus der kurzen Nackenmuskulatur insbesondere auf der rechten Seite nachgegeben hat. Die Symmetrie bleibt bei späteren Befunden meistens erhalten und ist palpatorisch leicht feststellbar. Es handelt sich um eine qualitative Änderung, die fortan hinsichtlich des Kopf-Hals-Übergangs optimale physiologische Bedingungen garantiert.

Zwei Jungen im Alter von jeweils ca. 8 Jahren vor (grau) und nach (sepia) Therapie. Auch bei Kindern sind palpatorischer Befund und Therapieergebnis eindeutig.

Es handelt sich palpatorisch um zwei distinkte Zustände: Entweder übt der linke hintere Digastricusmuskel Druck auf die Kopfgelenke aus oder nicht. Dazwischen gibt es keine Übergangszustände:

  • Im ersten Fall palpiert man die Keilförmigkeit des Halses, bei der die Treppenmuskeln (Musculi scaleni) aufgrund der Kopfvorhaltung seitlich vor der Halswirbelsäule stehen, die harten, eingesunkenen kurzen Nackenmuskeln und den zum linken Kieferrand strebenden, starren Axis.
  • Im zweiten Fall man findet den rundlichen Hals vor, bei dem die Treppenmuskeln die Halswirbelsäule harmonisch umschließen, die hervorstehenden, viel weicheren kurzen Nackenmuskeln und den verschieblichen Axisfortsatz unterhalb des Warzenfortsatzes.

In sehr seltenen Fällen befindet sich der linke Axis-Querfortsatz hinter dem linken Kieferrand versteckt. Das war zum Beispiel bei einer Frau der Fall, die gleichzeitig unter wöchentlicher starker Migräne ohne Aura, chronischen Spannungskopfschmerzen und Schleudertraumafolgen litt. Diagnostisch geht es um die Frage, wie nah der Querfortsatz am Kieferrand steht und ob er bereits hinter ihm verschwunden ist.

Nach dem linken Atlas-Querfortsatz sollte man vor der Digastricus-Muskelumlagerung nicht suchen; er befindet sich im retromandibulären Raum, der sehr schmerzempfindlich ist. Hingegen bietet es sich an, den rechten Atlas-Querfortsatz palpatorisch aufzusuchen, der sich je nach Schwere der Symptomatik mehr oder weniger weit medial und parietal von der rechten Warzenfortsatzspitze befindet. Nach der Digastricus-Muskelumlagerung sind beide Atlasfortsatzspitzen beidseits medial der Warzenfortsätze zu spüren.