Kopfgelenktherapie nach Picard
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Kopfdrehungsmessung als Begleitdiagnostik

Die Drehwinkelmessungen nach der Neutral-Null-Methode erfolgen mit einem marktüblichen Kompass-Goniometer im Sitzen. Die Person sitzt senkrecht mit Kontakt zu einer Handtuchrolle auf einem Stuhl, die Arme liegen auf dem Schoß. Durch Blockierung der Schultern wird dafür gesorgt, dass sich die Brustwirbelsäule möglichst nicht an der Bewegung der Halswirbelsäule beteiligen kann.

Dabei ergeben sich bei unauffälliger Kopfgelenksymptomatik bei bestehender Kopfgelenkasymmetrie - also vor Kopfgelenktherapie - typische Messwerte:

  • meistens eine Rechtseinschräkung der waagrechten Drehung,
  • meistens eine Linkseinschränkung der Seitneigung,
  • meistens eine Einschränkung der Streckung.

Aufgrund der Digastricus-Muskelumlagerung - also nach Kopfgelenktherapie - ergibt sich

  • meistens eine Erweiterung und Symmetrisierung der waagrechten Drehung,
  • meistens eine Erweiterung und Symmetrisierung der Seitneigung,
  • meistens eine Erweiterung der Streckung.

Die Drehwinkelmessungen eignen sich im speziellen Fall zur Objektivierung subjektiv wahrgenommener, erhöhter Kopfbeweglichkeit. Die Werte lassen sich auch leicht über viele Personen zusammenfassen, womit ein statistisch signifikanter Nachweis der Kopfgelenkasymmetrie gegeben ist. Die Drehwinkel sind in der Regel nach Therapie bei der horizontalen Drehung und der Seitneigung stark erweitert und symmetrisiert, außerdem ist die Streckung nach Therapie erweitert. Der nun folgende EInzelfall soll dies demonstrieren: 

Protokoll einer Drehwinkelmessung bei einer Patientin mit Spannungskopfschmerz: vor und nach Kopfgelenktherapie sowie nach Vibrationsumstimmung in Graden. L/R=waagrechte Drehung, SL/SR=Seitneigung, B/S=Beugung/Streckung.
  • Die horizontale Drehung nimmt nach Therapie um 16% zu, nach links um 15%, nach rechts um 22,5%. Der L/R-Quotient beträgt vor Therapie 1,10 (d.i. Rechtseinschränkung der horizontalen Drehung), nach Therapie 1,00 (Symmetrisierung derselben).
  • Die Seitneigung nimmt nach Therapie insgesamt um 39% zu; die Linksseitneigung um 38%, die Rechtsseitneigung um 40%. Der SL/SR-Quotient beträgt vor Therapie 1,10 (d.i. Rechtseinschränkung der Seitneigung), nach Digastricus-Muskelumlagerung 1,00 (Symmetrisierung derselben); nach Massage 1,06. 
  • Die Beugung nimmt nach Therapie um 16,5%, die Streckung um 25,5% zu. 

Über alle drei Parameter hinweg findet eine Drehwinkelerweiterung von 25% statt.   Die Kopfbeweglichkeit geht bei der Drehung und Seitneigung von einer einseitigen Einschränkung in die Symmetrie über. Die signifikante Erweiterung und Symmetrisierung der Drehwinkelwerte weist deutlich auf die bestehende, verschlimmerte Kopfgelenkasymmetrie hin, die im Zuge der Digastricus-Muskelumlagerung aufgehoben wird.  Der mögliche Messfehler wird bei diesem Verfahren durch die starken Rohwertunterschiede überspielt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei der Digastricus-Muskelumlagerung um eine tiefgreifende therapeutische Maßnahme handelt.